Beeindruckende Hilfsbereitschaft

Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine läuft gut

18.03.2022 | Freilassing
Weihbischof Wolfgang Bischof (Bildmitte), Staatsministerin Michaela Kaniber (5. v. r.), Landrat Bernhard Kern (4. v. r.), Polizeidirektor Edgar Dommermuth (3. v. r.), Präsident der Bundesbereitschaftspolizei Uwe Sieber (6. v. l.).
Weihbischof Wolfgang Bischof (Bildmitte), Staatsministerin Michaela Kaniber (5. v. r.), Landrat Bernhard Kern (4. v. r.), Polizeidirektor Edgar Dommermuth (3. v. r.), Präsident der Bundesbereitschaftspolizei Uwe Sieber (6. v. l.).

Wie es den Geflüchteten aus der Ukraine bei der Ankunft in Deutschland ergeht und wie die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Hilfsorganisationen funktioniert, davon wollte sich die Stimmkreisabgeordnete, Staatsministerin Michaela Kaniber, zusammen mit Landrat Bernhard Kern und weiteren Kommunalpolitikern ein Bild machen. Sie informierten sich in Freilassing über die Registrierung der Angekommenen.

„Angesichts der schrecklichen Bilder aus der Ukraine ist es sehr berührend, die unglaubliche Unterstützung und Solidarität in unserer Bevölkerung zu spüren. Wir alle leiden mit den Kriegsopfern mit und ich bin froh, dass diese Menschen in ihrem Leid eine große europäische Solidarität erleben. Das manche hier bei uns sogar ihre Häuser öffnen und Geflüchtete aufnehmen, ist ein Zeichen der Menschlichkeit, das im so krassen Widerspruch zum unmenschlichen Vorgehen Putins steht“, sagte Kaniber. Bei dem Ortstermin ging es nach ihren Worten auch darum, über die enge Abstimmung zwischen Bundes- und Landesbehörden sowie Hilfsorganisationen zu sprechen und anzuschieben, wo es noch notwendig sein sollte. 

Bundespolizei übernimmt die Registrierung
 
Kaniber dankte Polizeidirektor Edgar Dommermuth, dem Leiter der Bundespolizeiinspektion Freilassing, für die Beschreibung der aktuellen Lage und für die Einblicke in die Abläufe. Dommermuth versicherte, dass die für die Registrierung der ankommenden Flüchtlinge zuständige Bundespolizei alles tue, um die Prozesse so wenig belastend wie nötig und so human wie möglich zu gestalten. Herausforderung sei zum Beispiel, dass es für ankommende Flüchtlinge ohne Pass andere Verfahrensschritte brauche als für Personen mit Pass. Aber Familien kämen oft mit Kindern, die noch keine entsprechenden Papiere besäßen. Ziel sei es trotzdem, die Familien möglichst schnell gemeinsam zu registrieren. 

Ziel: Die Familien schnell zu versorgen
 
„Unser Landkreis kommt aus dem Krisenmodus nicht heraus“, stellte die Staatsministerin mit Blick auf die Schneekatastrophe, die Migrationsströme aus dem Jahre 2015, Corona oder auf das Unwetter vom letzten Sommer fest. „Es ist nur zu bewundern, wie stark das Netzwerk von Bevölkerung, Hilfsorganisationen und Ämtern funktioniert. Da kann man schon stolz sein“, so Kaniber.
 
Landrat Bernhard Kern rief Bund und Land zur Unterstützung des Landkreises auf: „Wir sind wirklich gut aufgestellt, aber was über ein gewisses Maß hinaus geht, können wir als Landkreis nicht alleine schultern. Hier brauchen wir Hilfe von höherer Stelle.“ Den ebenfalls hinzugekommenen Weihbischof Wolfgang Bischof und den Kanzler der Apostolischen Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Pfarrer Andriy Dmytryk, bat der Landrat, dass in dieser für die Menschen so belastenden und ängstigenden Zeit Kirche und Politik den Schulterschluss suchen müssten, um den Menschen Halt und Orientierung zu geben. 
 
In einem kurzen Gottesdienst unter der Leitung des Weihbischofs direkt in der Registrierungseinrichtung beteten alle Beteiligten, zu denen auch stellvertretender Landrat Michael Koller und Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl und 2. Bürgermeister Josef Kapik gehörten, für ein schnelles Ende des furchtbaren Krieges und für den Frieden in der Welt.